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Neun Organisationen verlangen mehr Mitsprache beim Meeresschutz

Veröffentlicht 18.09.2025

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Neun Organisationen verlangen mehr Mitsprache beim Meeresschutz

Neun balearische Naturschutzorganisationen haben die Regionalregierung der Balearen aufgefordert, Transparenz und echte Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Erstellung der Managementpläne für die Meeresschutzgebiete im Rahmen des Natura-2000-Netzwerks sicherzustellen. Die Forderung wurde in einem Schreiben an die Generaldirektion für Naturschutz und Forstverwaltung gerichtet. Unterzeichnet wurde es von Arrels Marines, Stiftung Marilles, GOB Mallorca, GOB Menorca, MedGardens, Menorca Preservation, Ibiza Preservation, Save the Med und SharkMed. Darin betonen die Organisationen, dass soziale, wissenschaftliche und umweltbezogene Akteure des Archipels in die Ausarbeitung dieser Pläne einbezogen werden müssen.

Bislang waren die Verfahren zur Erstellung von Managementplänen offen für Beteiligung. Nun aber hat die Regionalregierung die Arbeiten an ein öffentliches Unternehmen ausgelagert – ohne die Zivilgesellschaft darüber zu informieren. Betroffen sind u. a. das marine Natura-2000-Gebiet Süd-Ciutadella (ES5310036) auf Menorca oder die Buchten von Pollença und Alcúdia (ES5310005) auf Mallorca.

Die Organisationen machen deutlich: Diese Pläne dürfen nicht „hinter verschlossenen Türen“ entstehen. Stattdessen braucht es echte Konsultations- und Mitwirkungsmöglichkeiten – sowohl für soziale Akteure (z. B. Fischereiverbände oder Nachbarschaftsvereine) als auch für Wissenschaft und Naturschutz. Diese Beteiligung muss bereits während der Ausarbeitung erfolgen, nicht erst in der formalen Phase der öffentlichen Anhörung.

Die unterzeichnenden Organisationen erkennen an, dass es dringend notwendig ist, die Managementpläne zügig voranzubringen und zu verabschieden. Dennoch darf dieses Ziel nicht auf Kosten einer partizipativen Governance erreicht werden. Managementpläne sind ein zentrales Instrument, um die Funktion und Wirksamkeit von Schutzgebieten zu sichern. Sie legen fest, welche Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden, um Arten und Lebensräume in gutem Zustand zu erhalten.

Die Organisationen betonen: „Damit die Pläne wirklich greifen und ihre Ziele erfüllen, müssen sie auf realen Bedürfnissen beruhen. Dies kann nur mit der Beteiligung der Menschen und Institutionen, die diese Schutzgebiete kennen und in ihnen arbeiten, erreicht werden. Nur durch diese Beteiligung und eine angemessene Bereitstellung von Ressourcen kann gewährleistet werden, dass die Meeresschutzgebiete ihre Aufgabe erfüllen und das Balearenmeer wieder mit prallem Leben gefüllt wird.“

 

Ergänzende Informationen

  • Von den 49 Natura-2000-Gebieten unter regionaler Verwaltung auf den Balearen verfügen bisher nur 29 über einen genehmigten Managementplan. Auf die Fläche gerechnet bedeutet dies: Von insgesamt 555,02 Hektar geschützter Meeresgebiete sind bislang nur 48,1 % durch konkrete Maßnahmen abgesichert, die ihre Erhaltung und ihr ökologisches Gleichgewicht gewährleisten.

  • Den aktuellen Stand der Managementpläne können Sie im Viewer MirEMP einsehen: https://www.med30.org/visores/

Dokumente

  • Carta enviada al Govern