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Marilles prangert Rückwurf toter Thunfische ins Meer und Auswirkungen auf die Flotte der Balearen an

Veröffentlicht 12.06.2024

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Marilles prangert Rückwurf toter Thunfische ins Meer und Auswirkungen auf die Flotte der Balearen an

Die verwesenden Thunfische verderben den Fang und können die Fanggeräte beschädigen. 

Die unlauteren Praktiken der Thunfischfänger im Balearischen Meer haben erhebliche ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. 

Am vergangenen Donnerstag fing ein Schleppnetzboot der balearischen Flotte versehentlich fünf tote und bereits verwesende Thunfische mit einem Gewicht von je 200 Kilo. Es wird vermutet, dass im Balearischen Meer fischende Thunfischfänger, die die Mastfarmen in Murcia und Tarragona versorgen, die während der Fang- und Transferprozesse (Fang, Überführung in Käfige, Transport) verstorbenen Thunfische ins Meer werfen, damit sie nicht auf ihre Fangquote angerechnet werden. 

Diese unlauteren Praktiken sind in den letzten Jahren zur Regel geworden und haben sowohl für die Fischer der Balearen als auch für die Umwelt erhebliche negative Konsequenzen. Aus Sicht von Marilles ist es unakzaptabel, dass eine Fischart von so hohem wirtschaftlichem und ökologischem Wert wie der Thunfisch auf diese Weise verschwendet wird – und das zum Nachteil der balearischen Flotte. 

Wir prangern diese Praktiken an, weil sie zahlreiche negative Auswirkungen haben: 
 

  • Sie schaden der Fischereiflotte der Balearen, da der Fang verwesender Thunfische sie den Tagesverdienst kostet und ihre Fanggeräte gefährdet. 
  • Sie stellen eine doppelte Verschwendung dar: Die toten Thunfische werden nicht genutzt, und der Fang des Schleppnetzbootes wird unbrauchbar und kann nicht verkauft werden. 
  • Sie bedrohen die Nachhaltigkeit der Ressource, da viele Tonnen Thunfisch gefangen, aber nicht registriert werden, weil sie ins Meer geworfen werden. Zudem geht die Fangmöglichkeit für die balearische Fischerei verloren. 

Diese Auswirkungen sind umso schwerwiegender, wenn man bedenkt, dass: 
 

  • Die balearische Flotte weniger als 1 % der gesamten Thunfischquote erhält, die das spanische Fischereiministerium auf die nationale Fischereiflotte verteilt. Konkret beträgt die Quote 0,74 % (50 Tonnen von insgesamt 6.783 Tonnen für 2024). 
  • Die Anwesenheit eines Beobachters der ICCAT (Internationale Kommission zur Erhaltung des Roten Thunfischs) auf allen Ringwadenfischereibooten bei jeder Überführung in Mastkäfige verpflichtend ist. 

Marilles fordert: 

  • Eine umfassende Untersuchung zur Identifizierung der verantwortlichen Schiffe und Unternehmen sowie zur Feststellung des Ausmaßes des Problems – aktuell ist unklar, ob es sich um Dutzende, Hunderte oder Tausende tote Thunfische handelt. 
  • Dass die spanische Regierung die Thunfischfischerei im Balearischen Meer für alle verdächtigen Schiffe aussetzt, bis Maßnahmen ergriffen werden, die sicherstellen, dass solche Vorfälle nicht erneut auftreten. 
  • Dass Unternehmen, die sich dieser Praxis schuldig gemacht haben, mit einer Quotenreduzierung und zusätzlichen Geldstrafen sanktioniert werden. 
  • Eine Umverteilung der Thunfischquote zugunsten der balearischen Flotte und die Prüfung der Öffnung für die Sportfischerei unter Bedingungen, die illegale Praktiken minimieren. 

„Diese inakzeptable Praxis dauert schon viel zu lange an, und es ist Zeit, der Straffreiheit ein Ende zu setzen. Thunfisch ist eine strategisch wichtige Art für die balearische Fischerei und die Sportfischerei. Die Balearen verfügen über viel Thunfisch, haben aber  kaum Rechte, ihn zu fangen. Dass andere Schiffe diese Ressource vor unserer Nase verschwenden und dabei unserer Flotte schaden, ist eine nicht hinnehmbare Provokation. Jeder verschwendete Thunfisch hätte von balearischen Fischern genutzt werden können. Wir fordern vom Fischereiministerium mutige und sofortige Maßnahmen, um diese Sinnlosigkeit zu beenden und die Thunfischquote zugunsten der balearischen Boote umzuverteilen. Wir wollen keinen Thunfischfriedhof in unseren Gewässern. Es ist offensichtlich, dass im Geschäft mit den Mastfarmen für Thunfisch etwas faul ist.“ 
Aniol Esteban, Direktor der Fundación Marilles. 

Mögliche Gründe  

Es gibt verschiedene Gründe, warum Thunfischfänger ihre Fänge zurückwerfen. Der Hauptgrund ist, dass die Thunfische während des Fangs, des Transfers in die Käfige oder während des Transports zu den Mastfarmen sterben. Da sie wirtschaftlich nicht verwertet werden können, werden sie ins Meer geworfen.