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Studie über Haie und Rochen im Nationalpark Cabrera

Veröffentlicht 12.11.2025

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Studie über Haie und Rochen im Nationalpark Cabrera

Präsentation im Ministerium. Bild: Govern de les Illes Balears

SHARK MED UND DIE FUNDACIÓN SAVE THE MED FÜHRTEN DIE UNTERSUCHUNG MIT UNTERSTÜTZUNG DER STFTUNG MARILLES DURCH, FINANZIERT WURDE SIE VOM BALEARISCHEN LANDESMINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, FISCHEREI UND UMWELT DANK EINER SUBVENTION DER UNABHÄNGIGEN ORGANISATION DER NATIONALPARKS MIT MITTELN DES EUROPÄISCHEN NEXT-GENERATION-FONDS

Die Balearenregierung, Shark Med und Save the Med haben die Ergebnisse der Untersuchung «Haie und Rochen im Nationalpark Cabrera: Vielfalt, Häufigkeit, Saisonalität und Bewegungsmuster, untersucht mit nicht-invasiven Methoden» vorgestellt. Das Projekt gilt als die bislang umfassendste Forschungsarbeit über die beiden Arten in den Gewässern der Balearen und wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Marilles umgesetzt.

Die zweijährige Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der Schutz von Haien und Rochen im Balearischen Meer verstärkt werden muss, um den Erhalt dieser Schlüsselarten und die Gesundheit des Meeresökosystems langfristig zu sichern.

Pionierstudie mit nicht-invasiven Methoden

Zum Einsatz kamen innovative, umweltschonende Techniken wie mit Köder versehene Unterwasservideo-Systeme (BRUV, baited remote underwater video), die Analyse von Umwelt-DNA (eDNA) sowie die satellitengestützte Verfolgung von Mantarochen.

„Diese Datenerhebungsmethoden sind neu in unseren Gewässern und liefern präzise, wertvolle Informationen, ohne das natürliche Verhalten der Tiere zu beeinflussen“, erklärt Dr. Eric Clua, wissenschaftlicher Direktor von Shark Med.

Die Fachleute werteten rund 3.500 Stunden bei Tag und Nacht durchgeführte Videoaufnahmen aus und dokumentierten dabei 12 Rochen- und 5 Haiarten. Erstmals gelangen Filmaufnahmen lebender Grauhaie (tiburón cañabota) auf den Balearen, einer in der Tiefsee lebenden Art, die bis zu fünf Meter lang werden kann.

Dank der Satellitenmarkierung von drei Mantarochen konnten zudem Wanderwege und Bewegungsmuster identifiziert werden und so einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Populationsvernetzung im Mittelmeer liefern.

Zentrale Ergebnisse und neue Erkenntnisse

Die Studie zeigt eine geringe Präsenz großer pelagischer Haie. Die meisten registrierten Individuen waren Blauhaie (17 Sichtungen im gesamten Jahr). Andere Arten des offenen Meeres, etwa der Kurzflossenmako (Isurus oxyrinchus), wurden nur vereinzelt beobachtet.

Innerhalb des Nationalparks traten vor allem der Kleingefleckte Katzenhai, die Nagelrochen, die gewöhnliche Stechrochen und die Adlerrochen auf. Sie machen zusammen 80 % der erfassten Plattenkiemer aus. Arten wie die Glattrochen (musola) oder der großgefleckte Katzenhai waren äußerst selten oder gar nicht vertreten.

Zu den wichtigsten Entdeckungen zählen die hohe Anzahl an gewöhnlichen Stechrochen (25 Individuen) sowie die ersten Videoaufnahmen des Saumrochens auf den Balearen, einer im Mittelmeer vom Aussterben bedrohten Art.

„Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig verstärkte Schutzmaßnahmen sind, um den Erhalt dieser Arten und die allgemeine Gesundheit des Meeresökosystems sicherzustellen“, betont Gabriel Morey, wissenschaftlicher Direktor von Save the Med.

 

Engagement für den Meeresschutz

Anna Torres, Generaldirektorin für Naturschutz und Forstwirtschaft, würdigt die Studie als „ein Beispiel wissenschaftlicher Exzellenz im Dienst der Umweltverwaltung, das eine solide Grundlage für die marine Schutzpolitik des Govern liefert“.

Sie kündigte zudem an, dass „die Balearenregierung gemeinsam mit der Wissenschaft und spezialisierten Organisationen weiter daran arbeiten wird, den Schutz dieser Arten zu verstärken und eine nachhaltige Zukunft für das Balearische Meer zu sichern“.

Die Projektverantwortlichen haben bereits angekündigt, in einer zweiten Phase die Datenerhebung zeitlich zu erweitern und neue Untersuchungsgebiete einzubeziehen, um die Hai- und Rochenfauna der Balearen noch präziser zu beschreiben.

Link zu den Videos: https://bit.ly/EstudiTaurons