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Marilles startet SARKO – ein Pionierprojekt zum Schutz von Haien und Rochen im spanischen Mittelmeer

Veröffentlicht 04.02.2025

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Marilles startet SARKO – ein Pionierprojekt zum Schutz von Haien und Rochen im spanischen Mittelmeer

Die Stiftung Marilles hat in Zusammenarbeit mit dem Shark Conservation Fund (SCF) das Projekt SARKO ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Schutz von Haien und Rochen im spanischen Mittelmeer zu verbessern. Das Projekt verfügt über ein Budget von 600.000 Euro und läuft über drei Jahre. Es soll eine solide wissenschaftliche Grundlage schaffen und mit Schlüsselakteuren wie Fischern zusammenarbeiten, um das Überleben dieser gefährdeten Arten zu sichern.

Projektvorstellung im CCEM Oropesa del Mar

Die Fundación Azul Marino war Gastgeber der offiziellen SARKO-Projektvorstellung. Zum Auftakt fand eine öffentliche Informationsveranstaltung in Oropesa del Mar (Castellón) statt. Einige der führenden Experten für Haie und Rochen im Mittelmeer präsentierten ihre Schutzprojekte und diskutierten bei einer Podiumsdiskussion, moderiert von der Meeresbiologin und Wissenschaftskommunikatorin Gádor Muntaner.

Zu den Teilnehmern gehörten neben Marilles-Direktor Aniol Esteban und dem Direktor der Fundación Azul Marina, Pablo Garcia-Salinas, auch Biel Morey (Save the Med), Alex Bartolí (Submon), Claudio Barría (ICM-CSIC, Catshark, Observadores del Mar), Jaime Penadés (Fundación Azul Marino, LAMNA), und Marta Muñoz (Universität CEU Cardenal Herrera, Fundación Oceanogràfic). Das Programm kann unter diesem Link heruntergeladen werden. Die Veranstaltung, die live gestreamt wurde, steht weiterhin online zur Verfügung. Sie bildete den Auftakt für eine Reihe von Arbeitsgesprächen, in denen der Maßnahmenplan für SARKO erarbeitet wird.

Ziele des SARKO-Projekts

Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele:

  1. Ausweisung von Meeresschutzgebieten (MPAs) in wichtigen Lebensräumen für Haie und Rochen (ISRA-Gebiete).
  2. Integration von Schutzmaßnahmen in Fischereimanagementpläne sowie in die Natura-2000-Richtlinien, um eine gezielte Freilassung von versehentlich gefangenen Haien und Rochen zu fördern.
  3. Erweiterung der nationalen Liste geschützter Arten (LESPRE), sobald wissenschaftliche Daten dies nahelegen.

Ein wissenschaftlicher Beratungsausschuss aus Mittelmeer-Experten wird das Projekt begleiten und fundierte Studien zur Bestandsentwicklung der Arten liefern. Diese Daten sollen als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. Gleichzeitig wird mit regionalen und nationalen Behörden zusammengearbeitet, um aus den Erkenntnissen wirksame Schutzmaßnahmen abzuleiten.

 

Die Balearen als Vorbild

SARKO ergänzt die bereits bestehende Strategie zur Erhaltung von Haien und Rochen, die derzeit von der Balearenregierung umgesetzt wird. Hierbei ist ein enger Austausch mit Behörden vorgesehen. Besonders wichtig ist jedoch die Kooperation mit professionellen und Freizeitfischern auf den Balearen, die eine Schlüsselrolle beim Schutz dieser Arten spielen.

Die Stiftung Marilles wird außerdem aktiv an der Entwicklung von Fischereimanagement- und Meeresschutzplänen mitwirken, um Fangverbote und die Ausweisung streng geschützter Zonen voranzutreiben.

Aniol Esteban, Direktor der Stiftung Marilles: "Ein gesundes Meer ist ein Meer mit stabilen Hai- und Rochenpopulationen. Leider haben diese Arten im Mittelmeer massiv abgenommen – die Balearen und die spanische Küste sind davon nicht ausgenommen. Unser Ziel ist es, diesen Trend umzukehren. Das geht nur mit der Zusammenarbeit von professionellen und Freizeit-Fischern und einem klaren politischen sowie finanziellen Bekenntnis der Behörden. Neben unserer eigenen finanziellen Unterstützung werden zusätzliche öffentliche und private Mittel benötigt, um den langfristigen Schutz dieser Arten sicherzustellen."

Die Stiftung Marilles ist eine gemeinnützige Organisation, die sich dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung des Balearenmeers widmet. Mit SARKO verstärkt sie ihr Engagement für den Erhalt der Biodiversität und die Sicherung wichtiger Ökosysteme im Mittelmeer.

Die Fundación Azul Marino mit Sitz in Castellón setzt sich für den Schutz und die öffentliche Wahrnehmung des marinen Naturerbes ein. Sie betreibt Forschungs- und Schutzprojekte und hat in Oropesa das Zentrum für den Schutz mariner Arten (CCEM) eröffnet, das gemeinsam mit der Fundación Oceanogràfic betrieben wird.