Führende Organisationen fordern spanische Regierung zu mehr Schutzmaßnahmen des Mittelmeers auf
Veröffentlicht 10.03.2025
Teilen

Elf Umweltorganisationen fordern das spanische Ministerium für ökologischen Wandel (MITERD) auf, wirksame Managementpläne für Meeresschutzgebiete zu verabschieden und bis 2030 mindestens 10 % der spanischen Gewässer unter strengen Schutz zu stellen.
Bei einem Treffen mit der Generaldirektorin für Biodiversität, María Jesús Rodríguez de Sancho, forderten elf Meeresschutzorganisationen die Erfüllung der von der Europäischen Kommission festgelegten Ziele zum Meeresschutz. Konkret geht es um die Verabschiedung effektiver Managementpläne für Meeresschutzgebiete und die Verpflichtung, 10 % der spanischen Gewässer bis 2030 unter strengen Schutz zu stellen.
Vertreter von ClientEarth, Ecologistas en Acción, der Stiftung Marilles, GEN-GOB, Greenpeace, OceanCare, Oceana, SEO/BirdLife, Tursiops, Bluewave Alliance und WWF Spanien boten der Vertreterin des Ministeriums für ökologischen Wandel ihre Zusammenarbeit für das Erreichen einer nachhaltigen Meerespolitik an. Zudem forderten sie ein Monitoring des „Meeresschutzabkommens zwischen Umweltorganisationen für die effektive Sicherung von 30 % des spanischen Mittelmeers“, das auch von ANSE, GOB Menorca, GOB Mallorca, Save the Med und Vel Marí unterzeichnet wurde.
Das Dokument hält die nötigen Grundlagen fest, um 30% des Mittelmeers unter Schutz zu stellen – es gilt wegen Überfischung, Verschmutzung und den Auswirkungen des Klimawandels als eines der meistbelasteten Gewässer der Welt.
Weit entfernt vom 10x30-Ziel
Die Organisationen erinnerten das Ministerium daran, dass Spanien noch weit davon entfernt ist, 10 % seiner Gewässer unter strengen Schutz zu stellen – die effektivste Maßnahme zur Erhaltung und Wiederherstellung mariner Ökosysteme. Der Bericht "Ziel 10x30" von Oceana zeigt, dass derzeit weniger als 0,1 % der Mittelmeergewässer Spaniens unter strengen Schutz fallen.
Es sei dringend notwendig, “klare nationale Kriterien zur Identifizierung und Verwaltung dieser Schutzgebiete zu definieren und entsprechende Monitoring- und Bewertungspläne zu erstellen. Ohne diese bleibt die Schutzwirkung begrenzt”.
Gleichzeitig erkennen die Organisationen Fortschritte des Ministeriums bei der Schaffung neuer Meeresschutzgebiete (MPA) an: Mittlerweile sind 23 % der spanischen Meeresfläche geschützt. Zuletzt schlug die Regierung vor, das Mar de las Calmas vor El Hierro zum marinen Nationalpark zu erklären.
Zwar stehen bereits 30% der spanischen Mittelmeergewässer unter Schutz, doch die Organisationen fordern weitere Maßnahmen, darunter die Ausweisung neuer Schutzgebiete im Mittelmeer, die von lokalen Akteuren, insbesondere Fischern, vorgeschlagen wurden. So sollen die verschiedenen Schutzgebiete sinnvoller ausgewiesen und miteinander verbunden werden.
Ein Beispiel ist die längst überfällige Reserva Marina de la Serra de Tramuntana auf Mallorca. Sie genießt breite gesellschaftliche Unterstützung und wird seit Jahren auch von der Balearenregierung eingefordert, doch es gibt noch keinen entsprechenden Fahrplan. Gleiches gilt für das Meeresreservat Peñón d’Ifach in Calp (Costa Blanca).
Pablo Rodríguez Ros, Koordinator von MED30, der 30x30-Strategie für das spanische Mittelmeer: „Die spanische Regierung hat auf den Balearen eine großartige Chance, das Ziel von 10 % strengem Meeresschutz voranzutreiben. Von Seiten der Stiftung Marilles fordern wir, auch die Meeresreservate Tramuntana, Baix Fondo und Aguas Exteriores auf Ibiza endlich umzusetzen, die seit Jahren von Gesellschaft, Fischern und der Balearenregierung gefordert werden.”
Marilles in den Medien
- 11/03/2025 EFE Verde: "Las principales organizaciones conservacionistas marinas piden una mayor protección de las aguas españolas"
- 11/03/2025 La Vanguardia: "Organizaciones marinas piden al Gobierno avances en la protección del Mediterráneo"
- 11/03/2025 EFE Verde: "Las principales organizaciones conservacionistas marinas piden una mayor protección de las aguas españolas"